Datenschutz Social Media: Posten ohne Risiko, Reichweite mit Verantwortung

Datenschutz Social Media: Sichere Profile, kontrollierte Werbung und verantwortungsvolle Social Media Pages.

Soziale Netzwerke sind aus dem Marketing-Mix kaum wegzudenken. Doch bei Facebook, Instagram & Co. lauern Datenschutzfallen. Jeder Like-Button könnte Tracking-Daten sammeln, jedes Gewinnspiel personenbezogene Infos abgreifen. Zudem stehen Plattformen oft in Nicht-EU-Ländern und unterliegen anderen Gesetzen. In diesem Artikel schauen wir, wie Datenschutz Social Media-konform realisiert wird: von der Einbindung von Social Plugins über Custom Audiences bis hin zu Influencer-Kooperationen. Wer korrekt handelt, erhöht das Vertrauen der Follower und vermeidet Bußgelder.


Bulletpoints -Datenschutz im Social Media

  • Fanpage = gemeinsame Verantwortung
  • 2-Klick-Lösung für Social Plugins
  • Einwilligung bei Tracking (Pixel, Custom Audiences)
  • Trennung beruflicher/privater Nutzung

1. Welche Daten fließen auf Social Media?

  • Nutzerprofile: Namen, E-Mail, Standort, Interessen.
  • Likes, Kommentare: Öffentliche Interaktionen, die Rückschlüsse auf Vorlieben zulassen.
  • Tracking-Pixel: Facebook & Co. sammeln Surfverhalten auch außerhalb des Netzwerks.
  • Direct Messages: Private Chats mit oft sensiblen Infos.

Aus DSGVO-Perspektive musst du erklären, welche Daten du erhebst und ob du sie z. B. für Werbung nutzt.


2. Social Media Pages und gemeinsame Verantwortung

Der Europäische Gerichtshof entschied, dass Betreiber von Fanpages mit der Plattform gemeinsam verantwortlich sind (Art. 26 DSGVO). Das heißt, du brauchst eine eigene Datenschutzerklärung, die die Datenverarbeitung auf deiner Fanpage beschreibt. Du solltest klären, ob du bestimmte Insights (Statistiken) von Facebook/Instagram bekommst und wie diese Daten erhoben werden.


3. Social Plugins und 2-Klick-Lösung

Wenn du Like-Buttons oder Feeds direkt einbindest, sendest du ggf. schon beim Seitenaufruf Daten an die Plattform. Besser:

  • 2-Klick-Lösung: Zuerst eine neutrale Grafik anzeigen, erst bei Klick lädt das eigentliche Plugin.
  • Consent-Banner: Alternativ kannst du Social Plugins erst aktivieren, wenn der Nutzer zustimmt.

4. Custom Audiences & Retargeting

  • Facebook Pixel: Dient der Analyse und personalisierten Werbung. DSGVO-Problem: Du brauchst eine Einwilligung, da Profile erstellt werden.
  • Datenupload: Wer Kundenlisten hochlädt, um gezielte Ads zu schalten, muss vorher die Einwilligung der Kunden haben (oder eine andere Rechtsgrundlage).

5. Influencer & Co.

Wer Influencer-Marketing betreibt, teilt ggf. Produktcodes oder verfolgt Conversion-Tracking. Auch hier muss klar sein, welche Daten erhoben werden und ob Einwilligungen vorliegen.


6. Häufige Stolperfallen

  1. Kein eigener Datenschutzhinweis auf der Fanpage.
  2. Automatische Social Plugins ohne Opt-in.
  3. Gewinnspiele auf Social Media ohne klare Datenverwendungszwecke (E-Mail, Adressen?).
  4. Privat/beruflich vermischt: Mitarbeiter-Accounts, die Kundendaten in Privatnachrichten abklären.

IHK Sachsen Anhalt Datenschutzwebseite
Link: IHK Sachsen-Anhalt Datenschutz

FAQ – Datenschutz im Social Media Marketing

1. Brauche ich für jede Social Media-Aktion einen ADV-Vertrag?

Meist sind Social Networks eigenständige Verantwortliche. Bei Pixeln und Custom Audiences kann ein Auftragsverhältnis diskutiert werden. Prüfe die jeweiligen AGB und DSGVO-Bedingungen.

2. Kann ich Facebook-Gewinnspiele ohne große Formulare machen?

Ja, solange du nur die nötigsten Daten erhebst. Erkläre transparent, wie und wofür sie genutzt werden, und lösche sie nach Zweckerfüllung.

3. Darf ich Bilder von Personen posten?

Nur mit Einwilligung. Urheber- und Persönlichkeitsrechte beachten.